Weißmacher in der Zahnpasta

Strahlend weiße Zähne sind ein Wunsch vieler Menschen. Mit weißen Zähnen wird nicht nur die gesamte Ästhetik bedeutender, sondern auch das Selbstwertgefühl steigt. Doch wird der Wunsch nach weißen Zähnen auch mit speziell dafür entwickelter Zahnpasta erreicht? Die Zeitschrift „Öko-Test“ hat es getestet. Das Ergebnis verraten wir Ihnen in diesem Artikel zum Thema PZR und Zahnpasta.

Die Putzkörper

Es gibt dutzende verschiedene Zahncremes die alle dasselbe versprechen: weiße Zähne. Die „Öko-Test-Autoren“ attestieren der Zahnpasta, dass sie helfen können, „Zahnbeläge und Zahnverfärbungen durch beispielsweise Kaffee und Tee zu entfernen.“

Die Pasten bestehen aus diversen Putzkörpern, darunter aus Kreiselsäuren oder Aluminium. Aber auch chemische Wirkstoffe wie Phosphate werden eingemengt um die Beläge zu lockern, die Zähne aufzuhellen. Manche Hersteller machen sich auch Enzyme zu nutzen, welche Eiweiß spalten. Ebenso kann auch ein „blauer Farbstoff“ eingesetzt werden, dieser kann die Zähne kurzfristig optisch heller aussehen lassen. Selbst aus dem Bleaching bekannte Bleichmittel (Peroxide) kommen zum Einsatz.

Mit besonderer Aufmerksamkeit widmen sich die Autoren den Zahncremes mit Bleichmittel, welche auch bei einem professionellem Bleaching beim Zahnarzt zum Einsatz kommen. Die Peroxide dürfen laut EU-Recht aber nur in sehr geringen Mengen in frei verkäuflichen Zahncremes Einzug halten, in Mengen die schlicht nicht genügen um die Zähne wirklich oder gar dauerhaft zu bleichen. Daher raten die Autoren zu einer PZR (professionellen Zahnreinigung), denn „die entfernen Beläge und Verfärbungen“. Eine Meinung die wir so teilen können!

Wiederverfärbung – das Problem

Was viele nicht wissen ist, daß weißmachende Zahncremes auch genau den gegenteiligen Effekt verursachen können. Wiederverfärbungen können schneller entstehen. Sie enthalten gröbere Schleifkörper als normale Zahnpasta. Diese tragen eben nicht nur die Beläge stärker ab, sondern können auch den Zahnschmelz oberflächlich aufrauen.

Die Schleifkörper führen meist nur dazu, dass die Zähne immer rauer werden und sich schneller neu verfärben. Wichtig ist es, auf den Abrieb zu achten. Der Abrasionswert (RDA-Wert) gibt an, wie stark eine Zahnpasta den Zahn schmirgelt und somit zu rauen und letztendlich auch ungesunden Zähnen führt. Ein Wert zwischen 35 und 50 ist in Ordnung. Zahncremes mit einem Wert über 70 eignen sich nicht für den dauerhaften Gebrauch.

Wir legen unseren Patienten daher nahe, sich mit uns direkt über die tägliche Mundhygiene zu unterhalten. Eine jährliche PZR sorgt für gesunde Zähne. Strahlend weiße Zähne lassen sich in unserer Praxis mit modernen Bleaching-Verfahren einleiten. Wie immer ist der Zustand der eigenen Zähne für eine genaue Analyse entscheidend. Menschen die viel Zucker konsumieren, Kaffee trinken und/oder gar rauchen haben in der Regel andere Zahnverfärbungen als gesünder lebende Menschen welche auf deren übermäßigen Konsum verzichten.


Quelle: Öko-Test Ratgeber Kosmetik (erschienen am 9. Juni 2016)